Psychologie

Psychologie spielt in der Gegenwart eine größere Rolle an dem Finanzmärkten, die meisten hätten im Computerzeitalter eher das Gegenteil erwartet. Erklärbar ist dieses Phänomen dennoch, denn ein Softwareprogramm eines Computers ist nicht anderes als ein modellhaftes Abbild von menschlichen Markterfahrungen der Vergangenheit. Der Unterschied liegt in der wesentlich schnelleren Ausführung einer Kauf- oder Verkaufsentscheidung.

Das Handeln in Echtzeit ergibt für die Märkte eine höhere Volatilität, denn die Abfolge zwischen Angst und Gier, Mut und Risikoscheu und im Ergebnis zwischen Gewinn oder Verlust ist einfach scheller als in früheren Jahrzehnten.

Nach meiner Erfahrung wirken sich aber die eigene charakterliche Substanz, die eigenen möglichen Wahrnehmungen und Empfindungen und die persönliche Psyche ebenfalls sehr stark auf den Anlageerfolg aus. Es ist daher unabdingbar, zuerst sich selbst zu analysieren bevor man an Märkten agiert. Je besser das Investitionsverhalten zur eigenen Psyche passt, desto wahrscheinlicher wird der längerfristige Erfolg. Ein Sekundentrading ist nichts für die vorsichtig Prüfenden, eine komplexe Fundamentalanalyse wird den "schnellen Finger" nicht glücklich machen.